Nach Bangkok erwartete uns das erste Highlight in Siem Reap / Kambodscha. Hier befinden sich die über tausend Jahre alten Tempel von Angkor welche „die gewaltige Größe der chinesischen Mauer und de. Detailreichtum bzw. die Komplexität des Taj Mahal mit dem Symbolismus und der Symmetrie der ägyptischen Pyramiden“ verbinden. Die Stadt Siem Reap lebt von der Anziehungskraft der Tempelanlagen und ist vollständig auf Touristen eingestellt. Sobald man einen Tagesausflug zu den Tempel unternommen hat kann man sich in der Stadt nur noch in einer der Bars betrinken oder sein Geld auf den Nachtmärkten loswerden. Viel mehr hat die Stadt nicht zu bieten. Es werden zwar noch Ausflüge zum Tonle SAP (größte See Südostasiens) inkl. Bootstour angeboten, jedoch können wir aus eigener Erfahrung sagen, dass es sich nicht lohnt. Die versprochen Krokodil- und Fischfarm bestand aus einem eingesperrten Krokodil und sechs Fischen in einem Aquarium.
Überraschend war, dass die Besitzerin unseres Hotels mit uns auf deutsch geredet hat. Nicht gerade das was man erwartet, wenn man irgendwo in Kambodscha unterwegs ist. Sie hat als Kind einige Zeit in München gelebt und man konnte an der Art, wie sie das Hotel führt schon etwas den deutschen Einfluss erkennen. War ein angenehmer Aufenthalt in Kiris Villa.
Der Ausflug zu den Tempel von Angkor ist auf jeden Fall ein Muss für alle Kambodschareisenden. Der bekannteste und am besten erhaltene ist der Tempel Angkor Wat. Hier kommt man aus den Staunen nicht mehr raus, was die Menschen vor über 1000 Jahren geleistet haben. Zum einen kann man sich kaum vorstellen was es bedeutet so eine Menge an Sandsteinen dieser Größe zu transportieren und zum anderen sind diese auch noch so präzise platziert. Die gesamten Tempel von Angkor wurden erst im 19. Jahrhundert wiederentdeckt und waren damals komplett vom Dschungel eingenommen. Angkor Wat ist der einzige Tempel der bisher komplett vom Pflanzenbewuchs befreit wurde. Ein einheimischer Führer hat uns während einer einstündigen Führung viele interessante infos zu Angkor Wat erzählt. Dicke Empfehlung!!!!
Die restlichen Tempel sind wir dann mit dem Tuk Tuk Fahrer abgefahren und haben sie uns ohne guide angesehen. Man hat schon deutlich den Unterschied im Grad der Erhaltung gesehen. Einige Tempelmauern waren bereits komplett eingestürzt oder teilweise so von Bäumen umwachsen, dass die Wurzeln die Mauer umschließen (siehe Bilder). Wir hatten Glück, dass wir in der Nebensaison dort waren. So konnten wir abgesehen von den asiatischen Touristen, die immer in scharen auftauchen, problemlos und in Ruhe die Tempel ansehen. Nur die Hitze hat uns irgendwann fertig gemacht. Während es in Bangkok zwischendurch mal geregnet hat, war das Klima in Siem Reap sehr heiß und trocken.
Einen weiteren Tag haben wir genutzt um uns mit der Geschichte Kambodschas auseinander zu setzen. Das Kriegsmuseum war eigentlich nur ein Schrottplatz für alte kriegsfahrzeuge, überwiegend aus der UdSSR, die im Kampf gegen die rote Khmer eingesetzt wurden. Interessanter waren die Fotografien aus der terrorzeit der roten Khmer. Die 44 Monate die Pol Pot an der Macht war haben das Land schon ziemlich geprägt und in dem Museum konnte man einiges über die Grausamkeiten lesen und was die Millionen von Landminen mit den Einwohnern angestellt haben. Glücklicherweise sind die meisten Gebiete von Landminen befreit. Es hat uns jedoch gewundert, dass dieses Kapitel Kambodschas nicht im Geschichtsunterricht in der Schule behandelt wird. Anstatt sich damit auseinanderzusetzen, wird es verdrängt.
Nach zwei Tagen in Siem Reap geht es weiter mit dem Nachtbus in den Süden nach Sihanoukville.