27.07. – 28.07.
Nach den heißen Tagen in Siem Reap sind wir anders als geplant erstmal an den Strand in Sihanoukville gefahren. Ursprünglich hatten wir geplant im Anschluss an Siem Reap nach Phnom Penh, die Hauptstadt, zu fahren. Aber durch Gespräche mit anderen Reisenden, die uns sagten, dass es dort nichts zu sehen gibt außer noch mehr Märkte, haben wir den Plan geändert und eine dreitägige Zwischenstation in Sihanoukville eingelegt. Die Fahrt dorthin legten wir in einem Nachtbus (Hotelbus) zurück. Es stellte sich heraus, dass dies eine gute Wahl war. Die Fahrt begann um 19.00 Uhr und am nächsten Morgen um 7:00 Uhr waren wir vor Ort. Anfangs war die Straße etwas holprig und wir dachten, wir machen die ganzen Nacht kein Auge zu. Als jedoch die Fahrbahn sich besserte und man nicht mehr das Gefühl hatte mit dem Kopf auf einem Presslufthammer zu liegen, konnten wir vernünftig schlafen und sind recht erholt in Sihanoukville angekommen.
In Sihanoukville befand sich unser Hotel in unmittelbarer Strandlage. Der Serendipity Beach ist zwar ein schöner langer Strand, jedoch tummeln sich hier viele Einheimische und deswegen ist der Strand auch ziemlich vedreckt. Hier scheint es noch nicht im Bewusstsein der Einheimischen angekommen zu sein, dass man seine Plastiktüten und -boxen wo anders entsorgen sollte, als im Meer oder auf der Straße. Dieses Müllentsorgungsproblem zieht sich eigentlich durch unsere gesamte Reise. Um einen etwas ruhigeren und gepflegteren Strand zu sehen sind wir mit einem gemieteten Roller an einen anderen Strand gefahren, den Otres Beach. Hier war es zum Einen ruhiger (weniger Kinder und sonstige Händler, die einem Armbänder und Sonnenbrillen verkaufen wollen) und zum Anderen auch viel Schöner anzusehen, weil nicht verdreckt.
Diese Rollerfahrt sollte uns dann auch den ersten Kontakt mit der Kambodschanischen Polizei bescheren. Auf dem Weg durch die Stadt wurden wir von einer Straßenkontrolle heraus gewunken (ich hatte keinen Helm an). Mit schlechtem Englisch wurde mir gesagt, dass ich meinen Führerschein zeigen soll. Nach Vorlage des deutschen Führerscheins wurde mir gesagt, dass ich einen internationalen Führerschein bräuchte. Aber gegen eine Gebühr könne ich weiterfahren. Da ich aber meinen internationalen Führerschein im Hotel hatte, einigten wir uns darauf, dass ich diesen Hotel kann und Konstantin bleibt solange bei dem Polizeibeamten. Um dem Helmproblem vorzubeugen, hatte ich mir einen Helm vom Hotel mitgenommen und kam also vorschriftsmäßig zurück zur Polizeikontrolle; mit Helm und internationalem Führerschein. Anscheinend hat der Beamte nicht damit gerechnet, dass zwei Touristen an einen internationalen Führerschein für Kambodscha denken, aber da kennt er Kostja und mich nicht :). Auf jeden Fall musste er zugeben, dass der Führerschein ok ist, aber dann schwenkte sein Zahlungsargument auf den fehlenden Helm hin. Ich versuchte ihn zu überzeugen, dass ich ja nun einen Helm anhabe, aber so leicht ließ er sich nicht täuschen. Der fehlende Helm bei der Ankunft war ihm nicht entgangen und nachdem er seinen Vorgesetzten zu Hilfe geholt hat, weil er sprachlich einfach nicht mehr weiter wusste und sich das Schmiergeld nicht entgehen lassen wollte. Der Vorgesetzte sagte dann mit etwas besserem Englisch, dass wir 1$ zahlen sollten und dann weiterfahren können. Hätten wir gewusst, dass es sich um 1$ handelt, wäre ich vielleicht gar nicht erst zurück ins Hotel gefahren und man hätte sich viel früher einigen können :). Während dieser ganzen Aktion ist uns aufgefallen, dass nur die Touristen rausgewunken werden. Ist wohl eine beliebter Zusatzverdienst der Polizeibeamten.
An einem Tag haben wir noch einen Bootausflug unternommen. Ein Programmpunkt des Ausflugs war ein Zwischenstop zum Schnorcheln. Hier war ich erstaunt, als fast die gesamten asiatischen Teilnehmer des Ausflugs (ich kann nicht sagen, ob Chinesen, Vietnames oder Kambodschaner) nicht Schwimmen konnten. Egal welchen Alters, alle sind mit Rettungswesten ins Wasser gegangen. Die einzigen ohne Weste waren wir beide und noch zwei britische Touristen. Die nächste Station war dann ein traumhafter Strand mit weißem Sand und türkisem Wasser. Wirklich sehr schön anszusehen, aber extrem war und keine Klimaanlage weit und breit 🙂