Lost in Downtown

So, das Wochende wollte ich nutzen um auf eigene Faust Pittsburgh zu erkunden. Bisher bin immer die selbe Strecke mit dem Bus gefahren. Jeden Tag von mir bis zur Uni. Am Samstag wollte ich mir noch die „Cathedral of Learning“ ansehen und später dann noch das „Science-Center“ in North Side.

Angefangen hat Tag damit, dass ich mit Shawn um 11 Uhr in den Bus gestiegen bin und zum „Construction Junction“ gefahren bin. Das ist eine Lagerhalle, alte Möbel und alles was evtl wiederverwendbar ist für den häuslichen Bedarf verkauft. Sozusagen eine Second Hand Baumarkt. Und genau daneben ist ein „Geschäft“, welches sich Free-Ride nennt. Dort wollte ich nach einem gebrauchten Fahrrad suchen. Ich will nicht mehr so angewiesen sein auf das Bussystem und die Stadt mit dem Rad kennenlernen. Free-Ride ist also eine Non-Profit Einrichtung und daher bin ich davon ausgegangen, dass die Fahrräder  dementsprechend billig sind. Jedoch lagen die Preise für ein gebrauchtes, wieder instandgesetztes Fahrrad bei knapp $110. Ich hatte mit $25-$50 gerechnet. Aber das war mir eindeutig zu viel. Dann fahr ich lieber Bus. Später hat Shawn dann seinen Nachbarn angerufen und gefragt, ob er nicht noch ein altes Fahrrad von seinen Söhnen hat. Ja, und somit bin ich schließlich doch noch zu einem Rad gekommen.

Es ist zwar alt und wiegt ungefähr so viel wie ich, aber dafür hab ich es konstenlos bekommen und kann damit fahren. Nur mit den Bremsen muss ich aufpassen, da die schon recht verschlissen sind und ich einen entsprechend langen Bremsweg hab. Abschließen kann ich es mit meinem Schloss, welches ich aus Deutschland mitgebracht hab (die ganze Fahrradgeschichte hatte ich mir schon in Deutschland überlegt). Wenn ich nun das Fahrrad abschließe, ist das Wertvollste an dieser Fahrrad-Schloss-Kombination mit Sicherheit das Schloss. Stellt sich also die Frage wer hier wen vor Diebstahl schützen soll. Wie auch immer. Ich hab ein Fahrrad und werde am Montag damit in die Uni fahren.

Mein Tag ging ja dann noch weiter:

Nachdem wir nun bei Free-Ride waren, bin ich weiter Richtung Cathedral of Learning und Shawn ist wieder nach Haus.

Cathedral of Learning. University of Pittsburgh (PIT)

Innerhalb des Towers gibt es „Nationality Room“. Für viele Länder der Welt gibt es Räume in denen ein landestypischer Klassenraum eingerichtet war. Klingt vielleicht interessant, ist es aber nicht. Ich bin mehr oder weniger durchgerannt. Viel interessanter war einfach die Empfangshalle des Towers. Da hab ich mich gefühlt wie bei Harry Potter. Seht selbst:

Nachdem ich mich nun etwas in Oakland aufgehalten hab, wollte ich weiter Richtung Downtown um von dort aus bis zum Science-Center zu laufen. Das lief alles wunderbar. An Hand einiger Towers die ich als Orientierungshilfe verwendete, fand ich relativ schnell den richtigen Weg nach North Side.

Angekommen am Science Center, war es mittlerweile 5:30. Das bedeutete noch 1.5h Zeit um mich darin umzusehen. Ich hatte die Befürchtung, dass es zu wenig sein würde. Aber das komplette Science Center ist eher eine großes Spielplatz für Kinder mit physikalischem Hintergrund. Überall konnte man selbst was basteln, bauen, tun oder versuchen.  Das einzige, was mich etwas länger aufgehalten hat, war der Airhockey Tisch. Da konnte man Airhockey gegen einen Roboter spielen. Ich war bestimmt ne viertel Stunde an dem Tisch und hab es einfach nicht geschafft ein Tor bei ihm zu machen. Und so sah das aus:

Ok, also es Science Center war vielleicht interessant, aber seine $15 nicht wert. Dort rausgekommen bin ich um 18:30, sodass ich genug Zeit hatte um zu einer Busstation zu gelangen. Der nächste Bus kam um 19.00 und danach erst wieder um 20.00. Ich schaute also auf den Busplan und ging genau an den Ort, wo meiner Meinung nach eine Bushaltestelle sein müsste. Dort angekommen, sah ich aber nirgends eine Busstation, an der mein Bus halten würde. Also fing ich an herum zu laufen und Leute zu fragen. Es war schon 18.55. Als ich einfach kein Station fand, rief ich Shawn an, damit er mir sagen kann, wo ich hin soll. Ich war aber mittelerweile so weit von einer möglichen Haltestelle entfernt, dass ich den Bus auf jeden Fall verpasst haben muss. Also rief ich Matthias an. Mit ihm und einigen anderen aus unserem Büro an der Uni war ich abends noch verabredet damit wir meinen Geburtstag reinfeiern können. Ich schlug ihm vor, dass ich einfach so wie ich war zu ihm komme und wir dann zusammen in die Bar gehen. Allerdings sagte er mir dann, dass ich unbedingt meinen Reisepass bräuchte um überhaupt in eine Bar hinein zu kommen. Also stand fest, ich muss nohcmal nach Hause und den Reisepass holen. Mittlerweile ist es dunkel geworden und ich lief da durch die Schluchten zwischen den Hochhäusern umher, ohne zu wissen wo ich eigentlich hinmuss, weil ich immernoch nicht die richtige Haltestelle gefunden hatte. Die einzigen Menschen die sich auf den Straßen aufhielten waren Schwarze und Ich. Als ich an einer Haltestelle kam um zu sehen, ob mein Bus dort hält, hatte ich grad einen Obdachlosen dabei gestört, als er sich auf die Bank legen wollte um zu übernachten. Also es war alles ein bisschen abgefahren. Mit einem leichten Anflug von Panik lief ich immer weiter durch die Straßen bis ich irgendwann einfach in einen Bus gestiegen bin um zu fragen wo denn mein Bus hält. Der erste Busfahrer wusste es selbst nicht. Der zweite jedoch wusste es und nahm mich dann sogar ein Stück mit in die Richtung und ließ mich direkt an der Haltestelle raus. Und dann endlich kam irgendwann mein Bus, der mich raus aus Downtown bringen sollte.

One thought on “Lost in Downtown

  1. nen richtig stylishen retro hobel hast du da abgestaubt 😉

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