Nachdem ich nun gestern schon einiges von der Stadt gesehen hab, sollte ich heute meine erste Erfahrung mit der Carnegie Mellon University machen. Doch bevor ich dort mit dem Bus ankam, hatte ich wieder ein ganz besonderes Erlebnis an der Bushaltestelle vor meiner Tür. Man muss wissen, dass die Gegend in der ich wohne nicht die Beste ist und die Leute hier schon nicht viel Geld haben. Als ich nun an der Haltestelle auf den Bus wartete, kam von unten ein Mädchen hochgelaufen (ich wohn am Berg). Von Weitem sah ich nur, wie sie die rechte Hand vor ihrem Mund hin und her bewegte. Zuerst konnte nich erkennen, was sie da tat, aber irgendwann erkannte ich die Zahnbürste in ihrer Hand. Das Mädchen hat sich also auf dem Weg zur Schule die Zähne mitten auf dem Gehweg geputzt. Zwischendurch hat sie dann immermal zur Seite in die Büsche gespuckt. Also das war wirklich ein Highlight, gleich zu Beginn des Tages.
Nun zu meiner Arbeit und der Uni:
Das erste was mir aufgefallen ist, sind die fensterlosen Büros. In Deutschland ist es verboten Büros ohne Fenster zu haben, hier ist es gang und gebe. Erst wenn man längere Zeit in so einem Büro ohne Fenster sitzt, merkt man, was es beudetet kein Sonnenlicht zu sehen.
Mein Betreuer hat mir viele interessante Dinge über die Uni erzählt:
- Bill Gates hat vor paar Jahren einen komplett neuen Gebäudekomplex gespendet
- Im Frühjahr hat Obama in einer der großen Hallen der Uni eine Rede gehalten.
- Am Standort gibt es eine Abteilung die Zusammen mit Disney arbeitet
- Weiter Kooperationen bestehen mit Google und Apple
- Das Robotics Institut ist das weltweit führende Institut
Also die Uni hat national und international schon einen wirklich sehr guten Ruf. Aus diesem Grund müssen die Studenten $10.000 pro Semester zahlen. Das Studentenbild ist geprägt von Asiaten. Ich würd sagen, dass 40% der Studenten Asiaten (Chinesen, Japaner etc.) sind. Wenn man die Inder, welche ja auch Asiaten sind, hinzunimmt, dann sind es bestimmt über die Hälfte.
Einer der Namensgeber der Uni war Andrew Carnegie. Er war ein früherer reicher Industrieller und Stahl-Tycoon. Hier in Pittsburgh wurde in bis in die ’30 Stahl abgebaut. 1900 stiftete Carnegie den Arbeitern viele Bibliotheken in der Stadt und unter anderem eine Universität. Zu dieser Zeit war Carnegie einer der reichsten Männer der Welt. Anstatt die Löhne der Stahlarbeiter zu erhöhen gab er ihnen die Möglichkeit sich zu bilden. Dies beruhigte die aufgebrachten Arbeiter, die sich ausgebeutet fühlten.
Meine Aufgabe beschränkt sich auf das Programmieren. Die genaue Aufgabe ist nicht in 2 Sätzen erklärbar (wenn ich sie überhaupt schon komplett verstanden habe), aber man kann es grob auf eine Programmieraufgabe reduzieren. Ich soll ein C++ Programm schreiben, welches so kompiliert wird, dass eine .mexglx Datei entsteht, mit der Matlab dann weiterarbeiten kann. Dieses „Interface“ gilt es nun zu erstellen. Mein Betreuer weiß, dass es geht, jedoch fehlte ihm bisher die Zeit um das alles sauber zu programmieren. Die ersten Tage werde ich wohl erstmal damit verbringen die komplette Toolchain unter Linux zu installieren. Das stellt erstmal die erste Hürde dar.
Die nächsten Tage werd ich versuchen an irgendwelchen Sportaktivitäten teilzunehmen.